Stand Up Paddeln ist kein gefährlicher Sport. Wer jedoch die Herausforderung sucht, sollte auf mögliche Gefahren vorbereitet sein. Seit Sup ein Massensport geworden ist, gibt es leider immer öfters Verbote und wir wollen daher dafür Werbung machen, dass er selbstveranwortlich ausgeübt wird. Also nehmt euch bitte unsere Tipps zu Herzen, damit nichts passiert und wir diesen tollen Sport weiter möglichst überall ausüben dürfen.
Wetterbericht
Laufender Blick in den Himmel oder Wetter Apps laden und immer wieder checken (Regenradar, Regenalarm, Windfinder, Unwetterzentrale – hier kann man auch Alarme einstellen).
Flüsse
Wasserstand checken, erkundigen über Schleusen, Stromschnellen, gefährliche Stellen, seichte Stellen, Anglerspots (eine Angel tut weh und kann das Board ruinieren).
Meer
Unbedingt die Locals fragen wo mit Strömungen gerechnet werden muss, spezielle Strömungen von Wellen die Dich aufs offene Meer hinaussaugen können. Wo es seichte oder gefährliche Stellen gibt. Ebbe und Flut bedenken! Sich nach Winden erkundigen oder plötzlichen lokalen Wetterphänomenen. Mögliche giftige Meeresbewohner.
Gib immer jemandem Bescheid, dass du eine Paddeltour machst, in welchem Gebiet und wann du ca. wieder zurück kommen wirst.
Vertraue immer den Einheimischen. Auch wenn Dir manchmal Ratschläge völlig übertrieben vorkommen. Sie haben die Erfahrung.
Schutzzonen
Es ist leider KEIN Kavaliersdelikt, wer sich in den Schutz- und Schonzeiten in Gewässer begibt, welche gesperrt sind. Die Marchauen haben restriktives Fahrverbot und das mit Grund. Die Vögel brüten.
Wir betreiben eine Sportart in der Natur und mit der Natur und wir sollten diese respektieren und schützen. Wer sich nicht daran hält, läuft Gefahr, dass wir alle aus diesen Gebieten ausgesperrt werden und davon hat wohl keiner etwas. Leidtragende ist dann die Sup Gemeinde. Also bitte: Achtet die Natur und auch die Schifffahrtsregeln.
Gegenwind
Nicht immer könnt ihr eure Tour nach dem Wind ausrichten und zu Beginn gegen Wind starten, um in weiterer Folge mit dem Wind wieder an euren Ausgangspunkt zurückkehren zu können.
- erhöht eure Paddelfrequenz, macht mehr dafür aber kürzere strokes
- stellt euer Paddel dafür etwas kürzer ein oder greift auch mit der Griffhand den Schafft
- kniet auf eurem Board und spart so Kräfte und bietet dem Wind so weniger Angriffsfläche
- legt euch wenn nötig aufs Board und “paddelt” mit den Händen
- bleibt nicht stehen, der Wind treibt euch unweigerlich vor sich her
Achte v.a. am Meer auf Off-Shore Winde, die dich vom Land wegblasen können.
Treibgut
Im Fließgewässer können z.b. unter Wasser verwurzelte Pflanzen zur tödlichen Falle werden wenn Du eine Leash hast und ins Wasser fällst. Dein Board fährt am Hindernis links vorbei, Du rechts, die Leash bleibt hängen und Du kannst Dich schon verabschieden. Wenn Leash, dann eine mit Sicherheitsschnellverschluß und um die Hüfte.
Schiffe und Schiffswellen
Paddeln auf der Donau ist erlaubt, aber nicht ungefährlich. Es gelten die internationalen Schifffahrtsregeln und es dient nur eurer Sicherheit, wenn Ihr zumindest wisst, auf welcher Seite der Bojen ihr euch im Gewässer halten müsst. Es kann tödlich enden, wenn ihr die Donau durchquert und in der Kurve vor Euch taucht plötzlich ein Schiff auf und ihr schafft es nicht Aufgrund der Strömung, der Breite des Kanals und der Sogwirkung des Schiffes rechtzeitig auf die andere Seite zu kommen.
Haltet Abstand zum Ufer! Es gibt Schiffe, die machen Wellen (eh nur mehr wenige, aber doch) die kommen ca. 300 Meter hinter dem Schiff am Ufer an und können den Wasserstand mit der Welle um locker 1,5 Meter anheben. Wenn Ihr da zu nahe am Ufer seid, dann spült es euch gegen die Felsen und Ihr zerschellt wie ein Schiffbrüchiger. Ihr habt nur ein Surfboard!
- Bleibt auf jener Flussseite, die nicht von der Schifffahrt genützt wird
- Achtet auf Buhnen
- Schleusendurchfahrungen nur mit vorheriger Information der Behörden
- Sofort richtige Brettstellung beim Passieren von großen Linienschiffen und Frachtern: hinknien; das Board mit dem Bug in Richtung zum Schiff drehen und zwar so, dass euch die Wellen wenn die kommen frontal von vorne treffen. Das ist die sicherste Variante, wie ihr euch am Brett halten könnt.
Hitzeschlag
Ich bin zwar blond, werde aber schnell braun und bin relativ Hitze- und Sonnen unempfindlich.
In Österreich habe ich im Hochsommer nicht einmal mehr eine Sonnencreme verwendet, in Italien hatte ich im selben Sommer nach 2h paddeln am offenen Meer einen Sonnenbrand dass mein weiterer Urlaub quasi mit Joghurt Umschlägen und paddeln im Vollkörperkostüm stattfand.
Die Sonneneinstrahlung ist am Meer eine ganz andere. Hinzu kommt wenn du nass bist, wirken die Wassertropfen wie ein Spiegel und sie bündeln die Sonnenstrahlen. Kopfbedeckung ist ab einer gewissen Stunden oder Tagesanzahl in der Sonne fast Pflicht.
Kälteschock
Die größte Gefahr im Frühjahr: Aufgrund der warmen Temperaturen geht man bereits in kurzen Hosen und T-shirt paddeln. Nur das Wasser ist noch eiskalt!
Bereits bei Wassertemperaturen unter 15 Grad kommt es beim Eintauchen zu einem Reflex, bei dem die Atemwege durch einen Muskelspasmus verschlossen werden. Durch trockenes ertrinken sterben 1/5 aller Personen die im Wasser verunglücken. Dazu kommt es nach 1 bis 5 Minuten zu einem Kälteschock. Die Kälterezeptoren auf Deiner Haut führen dazu, dass du Hyperventilierst. Mit jedem Grad und jeder Minute im kalten Wasser sinkt Deine Leistungsfähigkeit rapide. 10 Meter zum Ufer können eine tödliche Distanz werden. Deshalb – immer mit Trockenanzug unterwegs sein. Nichts riskieren, jeder kann reinfallen!
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