Auch wenn jetzt hier einige zu lachen beginnen. In Wahrheit kann dieses Thema Tod ernst werden. Bevor ihr mit eurem Board auf den See, Fluß oder Meer hinaus fahrt, schaut das ihr, wenn ihr hinein fällt wieder zurück aufs Board kommt. Nämlich unter allen Bedingungen. Kein Grund, Strömung und Wellengang. In einem See könnt ihr euch vielleicht noch retten lassen oder selber mit dem Board ans Ufer schwimmen, doch in einem reißenden Fluß oder im Meer habt ihr keine Chance. Im Meer hört euch keiner schreien und bis ihr ans Ufer kommt werdet ihr komplett entkräftet sein und schlicht weg ertrinken. Wer glaubt das sei Panik mache. Nein, wir kennen solche Fälle.
Wie lernt ihr aufs Board zu kommen. Beginnen im seichten Wasser in der Mitte des Boardes hochziehen. Das Wasser dann immer tiefer wählen bis ihr dann genug Kraft habt euch auch ohne Grund hochzuziehen. Ja es ist eine reine trainings Sache. Wer nicht aufs Board kommt darf nicht hinaus.
HITZESCHLAG
Ich bin zwar ein blonder Typ, werde aber schnell braun und bin relativ Hitze- und Sonnen unempfindlich. In Österreich habe ich im Hochsommer nicht einmal mehr eine Sonnencreme verwendet, in Italien hatte ich im selben Sommer nach 2h paddeln am offenen Meer einen Sonnenbrand dass mein weiterer Urlaub quasi mit Yogurth Umschlägen und paddeln im Vollkörperkostüm statt fand. Die Sonneneinstrahlung ist am Meer eine ganz andere. Hinzu kommt wenn du nass bist, wirken die Wassertropen wie ein Spiegel und sie bündeln die Sonnenstrahlen.
Kopfbedeckung ist ab einer gewissen Stunden oder Tagesanzahl in der Sonne fast Pflicht.
HITZESCHLAG UND SONNENSTICH ZUSAMMEN GEFASST
Beides entsteht durch einen Wärmestau (bzw zu viel Einstrahlung der Sonne z.b. bei schütterem Haar). Eine Überlastung des Wärmeregulationssystems des Körpers. Dies kann bei extrem schwüler Wetterlage passieren oder eben bei extremer Sonneneinstrahlung. In extremer Situation kann dies zu einer Schädigung des Gehirns bzw der Organe, bis hin zum Tod führen. Nach einer halben Stunde kommst du drauf, es wird heiß am Kopf, du hast das Kapperl im Hotel zimmer vergessen. Nein zurück will man nicht mehr. Doch! Extrem gefährlich. Einzige Möglichkeit T-shirt nass machen und am Kopf geben. Die Sonneneinstrahlung am Wasser (auch am See) ist durch die Reflexion eine ganz andere als am Ufer. Und du spürst die Hitze durch die kühle Wasser Briese weniger.
DU HAST:
stark erhöhte Körpertemperatur (bis zu 43°C)
heiße, trockene, rote Haut
Erbrechen
Kopfschmerzen
Schwindel
beschleunigte Atmung
beschleunigter Herzschlag (Tachykardie)
ev. Bewusstlosigkeit und Krampfanfälle
Halluzinationen
WAS DU SOFORT MACHEN MUSST:
Körper abkühlen. Anspritzen mit kaltem Wasser
viel trinken
im schlimmen Fall sofort Artz oder Spital aufsuchen
WIE KANNST DU SO ETWAS VERMEIDEN?
Sport zu kühleren Tageszeiten ausführen. Viel Trinken, Abkühlen, schützende Kleidung tragen
Die größte Gefahr im Frühjahr ist die, das man aussen wärmende Temperaturen verspürt und durchaus schon in kurzen Hosen und T-shirt paddeln könnte. Nur das Wasser ist noch eiskalt! Und das kann schnell zu einem tödlichen Kälteschock führen. UND DAS BEREITS AB TEMPERATUREN DIE UNTER 15 GRAD LIEGEN!!!!!
Beim Eintauchen ins kalte Wasser, kommt es zu einem Reflex, bei dem die Luftwege durch einen Muskelspasmus verschlossen werden. Dh. du kannst nicht mehr Atmen. Durch trockenes ertrinken sterben 1/5 aller Personen die im Wasser verunglücken.
Des weiteren kommt es nach 1 bis 5 Minuten zu einem Kälteschock. Die Kälterezeptoren auf Deiner Haut führen dazu, dass du Hyperventilierst.
Mit jedem Grad und jeder Minute im kalten Wasser sinkt Deine Leistungsfähigkeit rapide. 10 Meter zum Ufer können eine tödliche Distanz werden.
Deshalb - immer mit Trockenanzug unterwegs sein. Nichts riskieren und sich denken, ach ich fall eh nicht mehr rein. Jeder kann reinfallen. Wer es nicht glaubt, leidet an lebensgefährlicher Selbstüberschätzung
Wir von www.standuppaddeln.at haben eine Ahnung von SUP Trockenanzügen. Wir verwenden Sie seit der Erfindung derselbigen und haben auch bei der Entwicklung mitgearbeitet. Was wir nicht mehr machen ist, eine Marke zu empfehlen. Denn wer sich mit dem Thema beschäftigt, wird schnell merken worin die Qualitätsunterschiede liegen und welchen Anzug du brauchst. Das ist gar nicht schwer und nachdem Du diesen Artikel gelesen hast, wirst Du wissen, was Du brauchst.
Ich empfehle beim Trockenanzug integrierte Füßlinge. Ich weiß, dass die Hersteller das bei den Standard Modellen nicht anbieten, weil dies eine Schwachstelle im System ist. Natürlich sind diese High Tech Materialien sehr dünn und wenn Du nur mit dem Füßling auf den Boden steigst dann stechen schnell Steine oder Dornen Deinen Anzug durch und du kannst ihn wegschmeißen. Kein Hersteller kann dafür Garantie übernehmen. Ich habe mir ein Sondermodell machen lassen mit Füßlingen und möchte nie mehr etwas anders. Zuvor war das Schuhwerk ein leidiges Thema. Barfuß geht bei 5 Grad Lufttemperatur nicht mehr. Gummistiefel mit dicken Socken. Winterstiefel, Surfschuhe/Neopren. Alles hab ich durch. Immer wird es irgendwann naß und selbst wenn sich das Wasser erwärmt, deine Füße sind nass, weiken sich nach 4 Stunden auf und Dir wird einfach nicht mehr warm. Vor allem dann nicht, wenn Du öfter mit den Füßen ins Wasser musst, was im Winter aufgrund der niedrigen Wasserstände durchaus passieren kann. In meinen Füßlingen habe ich herrlich dicke Bundesheer Socken an und darüber die billigsten 12 Euro Gummi Badeschuhe damit ich nicht rutsche und meine integrierten Füßlinge geschützt sind. Die Disziplin nie mit den Füßlingen alleine zu gehen musst Du Dir eben angewöhnen. Ich weiß, es gibt genug Paddler die meinen Neopren reicht. Ja wenn Du 1h fährst und das auf ganz glatten Wasser sicher. Ab 2h und mit Berührung von Wasser sieht die Sache definitiv anders aus. (Ausser man bevorzugt eine Schwitzkur)
Des weiteren würde ich nur Anzüge empfehlen, die Du selber öffnen und schließen kannst. Ist uns bei einem der ersten Prototypen passiert. Lacht nicht, das kann echt deppat werden, wenn Du pinkeln musst und kriegst den Zipp nicht mehr alleine zu. (Die Zipps sind nicht bei jedem Modell vorne oder gleich). Wenn es kalt und eisig wird, wird Material gerne steif. Dann bist Du nämlich ungeschützt im Wasser unterwegs.
Des weiteren nur Anzüge die keine Abschlüsse (Arme, Hals) aus Gummimanschetten haben. Unter diesem Latexzeug schwitzt du dermaßen, dass der teuerste, atmungsaktivste Anzug fürn A... ist wenn Dir da das Wasser den Körper runter rennt. Ausserdem muss man das einschneidende Gefühl aushalten. Es gibt bereits andere Materialien, die durchaus ihren Zweck erfüllen, die Du aber kaum mehr spürst. (Ich bin hier recht empfindlich) Rollkragenphobiker könnten ein Problem bekommen.
Handschuhe sind seit einigen Jahren das geringere Problem, hier gibt es bereits tolle wasserdichte Modelle. Aufpassen nur, dass Ihr Gripp fürs Paddel habt. Auch blöd, Handschuh wird nass und flutsch das Paddel ist weg.
Die Materialien von den Trockenanzügen unterscheiden sich generell in welche die sehr hart sind und fast von alleine stehen, bis welche, die mittlerweile wie Jogginganzüge anmuten. Sie sind komplett atmungsaktiv, du schwitzt so gut wie nicht mehr wenn Du trainierst. Es ist wirklich ein unglaublich gutes, komfortables Gefühl am Wasser. Es gibt preiswerte Anzüge ( ab 400 Euro aufwärts) die diese Kriterien sehr wohl erfüllen. Beim Trockenanzug zu sparen ist absolut falsch, denn wer hier billig kauft, kauft teuer und hat keine Freude damit. Und billig heiß unter 200 Euro für ein neues Teil. Die Anzüge werden alle Hand gemacht, daher haben Sie ihren Preis, man hat aber Garantie darauf und eigentlich lange Freude damit. Natürlich zahlt sich so ein Teil nur für Leute aus, die wirklich die ganze Saison durchfahren, aber denkt daran. Die Wasser Temperaturen sind meist erst ab Mitte Mai über 15 Grad und können Mitte September schon wieder darunter sein.
Ab diesem Moment seid Ihr in Lebensgefahr! Um dem zu entgehen, sollte man investieren!
(Für Wildwasser Fahrer gelten ein paar andere Regeln.Diese möchten aus Sicherheitsgründen keine Luft im Anzug, hierzu bitte die Fachliteratur von Wildwasser Fahrern. )
Der Trockenanzug ist ein Ganzkörper Overall, der komplett wasserdicht ist. An Hals, Armen und Beinen ist er meist mit Manschetten, die aus anderem Material sind bestückt. Wenn Du mit dem Trockenanzug ins Wasser fällst, entgehst Du dem tödlichen Kälteschock. Er plustert sich auf, weil er mit Luft gefüllt ist (warm) und hilft Dir so zusätzlich schnell Land oder das Board wieder zu erreichen. Mit einem wasserdichten Zipp verschließt Du ihn.
Für uns gibt es im Wasser ab 15 Grad keine Alternative dazu.
Er ist das einzige Mittel gegen den tödlichen Kälteschock
Mit der richtigen Gewandung darunter fühlt es sich übrigens an wie ein Jogging Anzug. So toll sind die heutigen Materialien schon.
Wir tragen Leggings, Skiunterwäsche oder Jogger darunter. Je nach bequemlichkeits Grad. So schwitzt man eigentlich auch nicht
Den Neopren Anzug gibt es in allen erdenklichen Stärken und Längen. Mit kurzarm, oder komplett als Anzug. Egal wie dick der Neopren ist, Du bekommst auf jeden Fall Wasser in den Anzug wenn Du ins Wasser fällst. Auch wenn es nur kurz ist und es sich gleich aufwärmt. Du bist und bleibst nass. (Ja, ja auch wir kennen den Trick mit hinein pinkeln, aber ganz ehrlich. Im Race Training im Winter am See möchte ich nicht so fahren).
Selbst wenn der Anzug trocken bleibt weil Du nicht ins Wasser fällst wirst Du nach geraumer Zeit ziemlich heftig zu schwitzen beginnen. Du hast 7mm Neopren an Deinem Körper, wie ein Krokodil eine dicke Haut. Wir finden es absolut unangenehm. Zum Wellenreiten, Kiten, Surfen im Meer ja - perfekt. Zum Paddeln an Europäischen Seen.
NEIN
Dir ist heiß, Du hast keinen Bock auf Gewand. Du fährst lieber kurzärmelig und mit Shorts und ins Wasser fällst Du ohnehin nicht?
Dann leidest Du an einer gehörigen Portion Selbstüberschätzung (der beste Paddler ist nämlich schon abgestiegen wenn zb. ein Ast unter Wasser seine Finne blockiert) und somit bist Du ein guter Kandidat fürs trockene Ersticken.
Und ja, wir kennen genug Paddler die seit Jahren ohne Trockenanzug fahren. Immer die selben Kommentare. Ich falle nicht rein und wenn, ich habe ein starkes Herz. Es ist fahrlässig und gefährlich und gefährdet wieder einmal unseren Sport. Die Vorhaltung wir sind Übervorsichtig? Besser einmal zu viel aufgepasst, als ein Toter. Und ja wir haben schon Paddler erlebt die Kälteschocks bekommen haben. Glaubt mir, das möchtet ihr nicht ausprobieren. Egal welch "tolle Hengste" ihr im T-shirt bei 10 Grad Aussentemperatur seid. Aufgehitzt vom Race Training und zack ins kalte Wasser. Wer uns nicht glaubt, fragt einen Arzt.
Ihr werdet jetzt vielleicht lachen, aber spätestens wenn Ihr ein paar Paddler Jahre am Buckel habt, werdet ihr es, vor allem bei ungeübten Anfängern als potentielle Gefahr einstufen können.
Es gibt sehr viele Leute, die sich beim Verleiher ein Board ausborgen und dann ohne viel Ahnung fröhlich los paddeln. Ein paar Meter vom Ufer oder von der Küste entfernt dann das berühmte erste "Platzsch" . Wer völlig untrainiert ist, oder mit extremen Übergewicht zu kämpfen hat, oder auch andere körperliche Einschränkungen hat, bzw sogar mit Hund, der könnte nun zum ersten mal bemerken, dass er Probleme beim zurück aufs Board kommen hat. Glück wenn das Ufer noch in der Nähe ist, viele bemerken in der Hitze des Gefechtes nicht das sie schon hunderte Meter weit gepaddelt sind.
Ich habe Gott sei dank bisher erst den umgekehrten Fall gehabt, das sich Menschen nicht suppen trauten, weil sie meinten sie kommen nicht mehr an Board. Hier habe ich durch längeres Training Abhilfe Geschafft. Leider liest man auf vielen Seiten diese Personen sollten von hinten aufs Board rauf rutschen und sich das Board unter den Körper ziehen. Vergeßt es, die Kraft hat keiner der in dieser Lage ist. Einzige Abhilfe: Im Knietiefen Wasser beginnen zu lernen aufs Brett zurück zu kommen. Dann sukzessive in immer tieferes Gewässer gehen, bis man nicht mehr stehen kann. Es kann bis zu 2 Wochen dauern bis es jemand dann schafft, soviel Muskeln aufzubauen, dass er von überall (auch ohne Grund) wieder auf sein Board rauf kommt. Jetzt stellt euch vor. Ihr fahrt in einem Kanal mit steilen Wänden (Donaukanal), ihr geht von Board. Starke Strömung, kein ans Ufer kommen und ihr müsst rauf aufs Board weil vorne ein Schiff kommt und Ihr dem ausweichen müsst. Spätestens bei diesem Gedanken vergeht jedem das Lachen. Wenn es trotzdem nicht klappt und not am Mann ist?
1. Abschätzen, kann ich ohne Board leichter ans Ufer zurück gelangen. (Mich in eine Nische retten) Dann Board treiben lassen. Besser Board als Leben
2. Kommt es mir zu weit vor? Am Board hängen bleiben mit den Armen, oder und Beinen. Bei arger Strömung hinten. Besser unkontrolliert mit Schwimmhilfe wo man vielleicht sogar besser gesehen wird von Schiffen aus als ein kleiner Kopf der dann unter geht im Sog.
Damit Ihr nie in diese Situation kommt, gibt es diesen Artikel. Wenn Ihr den weiter leitet, passiert das hoffentlich niemandem mehr.